Ratgeber: Was ist eine anatomische Trense?
Eine anatomische Trense ist eine Zäumung, bei der ein besonderes Augenmerk auf die Anatomie des Pferdekopfes gelegt wurde. Die wichtigsten Orientierungspunkte für eine anatomische Trensenzäumung sind dabei Nerven, Arterien und Venen, sowie die Hauptdruckpunkte, die unter einer Trensenzäumung entstehen können.
Mit einer anatomischen Trense werden diese empfindlichen Punkte am Pferdekopf umgangen, sowie mit einer durchdachten Druckverteilung und Polsterung abgefangen. Damit bieten anatomische Trensen und Reithalfter den besten Tragekomfort und sind besonders pferdefreundlich und gesundheitserhaltend.
Merkmale einer anatomischen Trense:
- die Riemenführung umgeht die wichtigen Gesichtsnerven N.fascialis und N.trigeminus
- umgeht oder schützt die wichtigsten Druckpunkte am Pferdekopf: Nase, Kinn und Genick
- anatomische Form am Reithalfter (bspw. Lefzenfreiheit, konische Form)
- anatomische Form am Genick (bspw. Ohrenfreiheit, geschwungene Form)
- optimal platzierte Auflageflächen zur verbesserten Druckverteilung
- besonders weiche Polsterungen an Druckstellen
Trensen mit anatomischem Reithalfter
Das Reithalfter ist das Herzstück der Trense, darum sind Schnitt und Funktionsweise hier besonders wichtig. Anatomische Reithalfter sind eine Neuformung aus den klassischen Reithalftern und den Erkenntnissen über die Anatomie des Pferdekopfes. Beim anatomischen Reithalfter steht oftmals der Schnitt des Nasenriemens im Vordergrund, doch auch an Sperrriemen und Verschnallung kann es anatomische Besonderheiten geben.
Ein Beispiel für eine beliebte Art des anatomischen Reithalfters ist der konische Nasenriemen: mit der Kegel-Form wird der Nasenriemen zu den Seiten hin schmaler, damit gibt es weniger Auflagefläche an den Gesischtsnerven und mehr Bewegungsfreiheit an den Lefzen und am Gebiss. Ähnlich funktioniert auch der Lefzenausschnitt, der auch für mehr Platz und einen pferdefreundlichen Sitz sorgt. Das anatomische Reithalfter hat zahlreiche Variationen, vom klassischen Reithalfter mit Ausschnitten, über U-förmige Reithalfter, bis hin zum neu platzierten Sperrriemen. Hier empfiehlt es sich, die anatomischen Besonderheiten des eigenen Pferdes einmal genau zu untersuchen, und dann eine Trense mit passenden anatomischen Anpassungen am Reithalfter zu suchen.
Eine kleine Hilfe zur Findung des passenden Reithalfters.
Trensen mit anatomischem Genickstück
Über das Genickstück läuft ein Großteil des Drucks, darum war auch das Genickstück der erste Teil der Ausrüstung, für den es anatomische Anpassungen gab! Das Genickstück hat sich von einem einfachen, ungepolsterten Lederriemen, zu einem echten Luxuskissen entwickelt. Die Genickstücke der neueren Generation sorgen mit ihrer geschwungenen Form und der breiteren Auflagefläche für eine bessere Druckverteilung und sind besonders effizient gegen punktuellen Druck.
Durch die besondere Form werden außerdem pferdefreundliche Aussparungen an den Ohren gelassen, sodass das Genickstück nicht direkt anliegen kann und die Öhrchen sich bester Bewegungsfreiheit erfreuen können. Für unsere Heinick Trensen benutzen wir seit der Gründung unserer Marke hauptsächlich diese Art Genickstück und sind besonders stolz darauf, uns als Vorreiter dieser Entwicklung zu pferdefreundlicherer Zäumung brüsten zu dürfen! Bei fast allen Heinick Trensen, gibt es verschiedene anatomische Genickstücke zur Auswahl.
Was kostet eine anatomische Trense?
Eine anatomische Trense muss nicht astronomisch viel Geld kosten, entscheidend ist das Preis-Leistungs-Verhältnis. Achte auf einen Schnitt, der zum Pferd passt und suche eine Trense mit einer hohen Lederqualität. Bei Heinick gibt es anatomische Trensen schon zum kleinen Preis, mit vielen Genickstücken, Reithalftern und Stirnriemen zum wechseln. Finde die perfekte anatomische Trense für Dein Pferd, oder designe sie mit wenigen Klicks ganz einfach selbst!
Trensen nach der LPO
Laut LPO sind 4-Reithalfter-Arten erlaubt: Englisch, Kombiniert, Hannoversch und Mexikanisch.
Das Schwedische Reithalfter fällt bei der LPO übrigens unter "Kombiniert" und ist für alle Prüfungsarten und Klassen auf Trense zulässig. Im Ausrüstungskatalog der LPO ist es als "Kombiniertes Reithalfter" mit doppeltem Verschluss und/ oder Umlenkrolle" zu finden (Stand 1. Januar 2019). In Prüfungarten, die auf Kandare geritten werden, sind nur das klassische Englische Reithalfter und das Schwedische Reithalfter (ohne Sperrriemen) zulässig. Welche Reithalfter man auf Turnieren benutzen darf, lässt sich hier in der aktuellen LPO (Stand 1. Januar 2021) nachlesen.
Wie locker oder eng das Reithalfter verschnallt wird, steht übrigens auch in der LPO!
Das Reithalfter soll "leicht anliegen" und darf weder Maultätigkeit noch Atmung des Pferdes "unterbinden".
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