Finde den perfekten Kappzaum
Der Kappzaum ist beim Longieren die beste Wahl, denn er korrigiert die Genickstellung des Pferdes und fördert damit die korrekte Haltung auf dem Longierzirkel. Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Kappzäumen - leichte und schwere Kappzäume. Der "schwere" Kappzaum mit Eisen löst meistens erstmal Ablehnung aus, ist aber oft die beste Wahl, denn er bietet viel Stabilität und hilft dem Pferd, sich im Genick richtig zu stellen. Zu den leichten Kappzäumen zählen beispielsweise der französische Cavecon und auch der Kappzaum ohne Eisen. Das "leicht" bezieht sich hier allerdings auf das Gewicht und nicht, wie häufig angenommen, auf eine "leichte Einwirkung". Unter den leichten Kappzäumen gibt es "mildere" Varianten, wie den Eisenlosen Kappzaum und "schärfere" Varianten, wie den französischen Kappzaum. Die leichten Kappzäume eignen sich besonders für die Arbeit an der Doppellonge oder am langen Zügel, aber auch zum Reiten mit und ohne Gebiss.


Der "schwere" Kappzaum mit gebrochenem Naseneisen
Der Kappzaum mit Naseneisen ist der Klassiker unten den Kappzäumen, denn er ist besonders vielseitig einsetzbar und das ideale Werkzeug zum Longieren!
Dieser "schwere" Kappzaum ist mit einem mehrfach gebrochenem Eisen auf der Nase ausgestattet und ist ein echtes Multifunktionstalent! Er eignet sich für die Longe, Doppellonge, Bodenarbeit und, mit Gebissringen ausgestattet, sogar zum Reiten!
Das "schwer" bezieht sich nicht auf die "schwere" Einwirkung, sondern das Gewicht. Der Kappzaum mit Naseneisen ist etwas schwerer als die eisenlosen Modelle, ist aber keinesfalls "zu schwer" für das Pferd und hat im Vergleich zum Cavesson nur eine moderate Einwirkung. Damit ist der "schwere" Kappzaum keinesfalls das "Folterwerkzeug", für das er leider manchmal gehalten wird. Im Gegenteil!
Der Kappzaum mit Eisen ist meistens die beste Wahl, denn er wirkt nicht zu scharf ein, bietet viel Stabilität und hilft dem Pferd, beim Longieren in die richtige Stellung und Biegung zu gelangen. Mit vielen Ringen und einem beweglichen Mittelring, bietet er zahlreiche Möglichkeiten, Doppellonge und Co. zu verschnallen und kann sogar unter einem Trensenzaum getragen werden. Der Kappzaum mit Eisen eignet sich außerdem für alle Pferderassen und ist auch für junge Pferde eine gute Wahl.

Der "leichte" Kappzaum ohne Naseneisen
Der eisenlose Kappzaum ist besonders beliebt, denn er ist der ideale Mix aus den klassischen Kappzäumen! Ohne das Eisen ist dieser Kappzaum wesentlich leichter, bietet aber trotzdem genug Einwirkung und Stabilität zum Longieren. Es ist der perfekte Mittelweg zwischen "leichten" und "schweren" Kappzäumen, ein echtes Multitalent mit moderater Einwirkung!
Der eisenlose Kappzaum lässt sich zum Longieren und für die Bodenarbeit nutzen, kann aber auch zum Reiten mit und ohne Gebiss verwendet werden.
Eisenlose Kappzäume gibt es in zahlreichen Variationen, die im Aufbau zwischen der klassischen Kappzaum-Form und einem Mix aus Halfter und Kappzaum variieren. Eisenlose Kappzäume, die eher eine Halfter-Form haben, sind meistens aus Nylon oder Biothane gefertigt, was diese Modelle pflegeleicht und günstig macht. Der eisenlose Kappzaum aus Leder hat meistens einen Nasenriemen, der aus mehreren Lederschichten besteht und eine besonders gute Stabilität bietet.
Der Kappzaum ohne Eisen eignet sich für weiter ausgebildete Pferde, die bereits ein gutes Gleichgewichtsgefühl entwickelt haben und die sich Biegung und Stellung schon erarbeitet haben. Nur für sehr junge oder ungestüme Pferde ist dieser Kappzaum in der Regel keine gute Wahl.

Der "leichte" französische Kappzaum mit Kette
Ein Kappzaum für echte Profis! Der französische Kappzaum (Cavesson /Cavecon) zählt zu den „leichten“ Kappzäumen, da er durch die schmale Kette nur ein geringeres Gewicht hat. Hierbei wird deutlich, wie irreführend die Kategorien "leicht" und "schwer" bei Kappzäumen sind, denn der französische Kappzaum ist beides zugleich: leicht und scharf! Die Einwirkung ist hierbei schärfer, als bei einem Kappzaum mit Naseneisen.
Der französische Kappzaum hat eine mehrgliedrige Kette im Nasenriemen, das ist meistens eine Fahrradkette, die mit mehreren Schichten aus Schaumstoff und Leder umwickelt ist. Durch diese schmale Kette, schmiegt sich das Cavesson perfekt an jede Pferdenase an und lässt sich, durch Kürzen der Kette, auch bei kleineren Näschen gut anpassen.
Das Cavesson setzt eine weiter vorangeschrittene Ausbildung von Pferd und Longenfüher voraus: Pferde sollten dafür bereits Biegung, Stellung und ein gutes Gleichgewichtsgefühl entwickelt haben und auf feine Impulse hören. Der Longenführer sollte eine feine Hilfengebung beherrschen und im Longieren erfahren sein.
Das Cavecon ist der ideale Kappzaum für die Bodenarbeit und die Arbeit an der Doppellonge! Am langen Zügel lässt sich dieser Kappzaum auch zum Reiten nutzen.
Alle Infos rund um den Kappzaum
Schlechte Werkzeuge führen zu schlechten Ergebnissen, so sollte man auch beim Longieren stets auf die richtige Ausrüstung achten! Zum Longieren braucht es abgesehen vom Know-How nicht viel, meistens reichen Longe und Kappzaum schon völlig aus.
Der Kappzaum ist die beste Wahl beim Longieren, denn der Kappzaum verhilft dem Pferd sanft in richtige Stellung auf dem Zirkel. Doch welcher Kappzaum eignet sich am besten? Es gibt leichte und schwere Kappzäume, Modelle mit Naseneisen, mit Kette oder auch Kappzäume ganz ohne Eisen. Welcher Kappzaum eignet sich wofür und worin unterscheiden sie sich? Mit welchem Kappzaum kann man Reiten? Hier gibt es einen großen Überblick über die verschiedenen Arten von Kappzäumen, ihren Einsatz und die richtige Verschnallung.
Welche Kappzäume gibt es und wofür sind sie da?
Der schwere Kappzaum mit Eisen ist oft die beste Wahl zum Longieren, denn er ist dafür geeignet, dem Pferd die richtige Haltung auf dem Zirkel nahezubringen und ist sanfter in der Einwirkung, als manch "leichter" Kappzaum. Damit ist er gleichermaßen für Profis, als auch für unerfahrenere Longenführer und Pferde geeignet. Mit zusätzlichen Gebissriemen ist dieser Kappzaum sehr vielseitig einsetzbar und eignet sich sogar zum Reiten.
Beim Kauf eines Kappzaums mit Naseneisen ist auf die Anzahl der Brechungen im Eisen, bzw. die Anzahl der beweglichen Teile zu achten. 3-4 Teile sollte das Naseneisen haben, um den Nussknacker-Effekt zu verhindern.
Der Kappzaum ohne Naseneisen bietet viel Stabilität und Flexibilität und
ist ein ideales Werkzeug zum Longieren oder Reiten. In der klassischen Kappzaum-Form aus Leder bietet er einen stabilen Sitz und überzeugt durch seine vielen Einsatzmöglichkeiten und eine sanfte Einwirkung. Der Kappzaum ohne Eisen ist besonders vielseitig einsetzbar, und vor allem für Pferde geeignet, die die richtige Haltung auf dem Zirkel bereits beherrschen.
Der französische Kappzaum, Cavesson oder Cavecon, ist ideal für Pferde, die gut ausgebildet sind und Longenführer, die feine Hilfen geben können. Dieser Kappzaum ist mit einer schmalen Kette im Nasenriemen ausgestattet, die sich ideal an jede Kopfform anpasst. Der Cavesson eignet sich damit auch für Pferde mit "schwierigen Köpfen", denn er ist ganz besonders anpassungsfähig. Im Gegensatz zum schweren Kappzaum, lässt sich hierbei sogar das Naseneisen nachträglich anpassen.
Allerdings kann dieser Kappzaum mit seiner schmalen Kette auch etwas schärfer einwirken. Die Anforderungen an Pferd und Longenführer sind hierbei also etwas höher, wieso das Cavevon nur in gut ausgebildete Hände gehört. Damit eignet sich dieser Kappzaum besonders für die Longen, Boden- und Handarbeit.
Warum sollte man nicht mit Trense oder Halfter Longieren?
Natürlich kann man mit Trense oder Halfter Longieren, meistens ist der Kappzaum aber die bessere Wahl. Denn nur mit einem Kappzaum gibt es gleichzeitig eine feine Einwirkung, einen stabilen Sitz, die richtige Biegung und Stellung auf dem Zirkel und einen gezielten Muskelaufbau! Aber was ist das Problem beim Longieren an Trense und Halfter?
Beim Longieren an der Trense kann das Pferd durch die Einwirkung von Gebiss und Longe stumpf im Maul werden. Das führt nicht nur dazu, dass das Pferd schlechter auf feine Hilfen hört, sondern kann auch zu überflüssigen Schmerzen und Druck führen.
Mit einer Doppellonge, die am inneren Gebissring befestigt ist, kann man diese Wirkung ein wenig abfangen, dies kann aber dazu führen, dass das Pferd eine Fehlstellung auf dem Zirkel einnimmt und die falschen Muskeln trainiert werden. Schlimmer noch: erschreckt sich das Pferd, kann es sogar passieren, dass das Gebiss durch das Maul gezogen wird und es Verletzungen gibt. Gebissstopper können hierbei helfen.
Fazit: Longieren mit Trense kann das Pferd stumpf im Maul werden lassen, wobei wir uns doch alle feinfühlige und durchlässige Pferde wünschen. Longieren an der Trense sollte nur sehr erfahrenen Longenführern und gut ausgebildeten Pferde vorbehalten werden. Der Kappzaum ist hier meistens eine bessere Alternative.
Auch das Longieren mit Halfter ist weit verbreitet und hat den Ruf, besonders pferdefreundlich zu sein, da das Maul hierbei geschützt wird. Das Halfter bietet beim Longieren allerdings eine eher ungenauere Einwirkung, sodass die Hilfen des Longenführers nur unpräzise ankommen. Außerdem hat ein Halfter einen zu lockeren Sitz und kann beim Longieren verrutschen. Besonders gefährlich: an der dem Longenführer abgewandten Seite kann das lockere Halfter gänzlich unbemerkt verrutschen und mit den Schnallen am Auge langen - AUA!
Außerdem ermöglicht ein Halfter beim Longieren kaum die richtige Biegung und Stellung auf dem Zirkel, auch hier können versehentlich Fehlstellungen antrainiert werden. Absolutes NO-GO: Longieren am Knotenhalfter! Das Knotenhalfter sitzt besonders locker und vereint alle Nachteile eines normalen Lederhalfters. Durch die runden Riemen kann das Knotenhalfter besonders scharf einwirken.
Fazit: Auch am Halfter kann man Longieren, allerdings sollte man nicht mit Knoten oder Nylon Halftern Longieren, sondern mit einem Lederhalfter. Warum? Ein Lederhalfter ist vom Material her angenehmer und schmiegt sich besser um den Pferdekopf. Longiert man mit einem Lederhalfter, sollte man es etwas enger verschnallen als gewöhnlich, so bietet es eine bessere Stabilität beim Longieren.
Longieren mit Kappzaum - die beste Wahl: Mit einem gut sitzenden Kappzaum wird das Verletzungsrisiko minimiert und der Longier-Erfolg maximiert! Denn nur der Kappzaum erfüllt alle Ansprüche des Longenführers und bringt das Pferd sanft in die richtige Stellung auf dem Zirkel!