Anatomische Trensen

Was ist eine anatomische Trense? 

Eine anatomische Trense ist eine Zäumung, bei der ein besonderes Augenmerk auf die Anatomie des Pferdekopfes gelegt wurde. Die wichtigsten Orientierungspunkte für eine anatomische Trensenzäumung sind dabei die verschiedenen Nerven am Pferdekopf und die Hauptdruckpunkte, die unter einem Trensenzaum entstehen können, also an Nase, Kinn und Genick. 

Mit einer anatomischen Trense werden diese empfindlichen Punkte am Pferdekopf bestmöglich umgangen und mit einer durchdachten Druckverteilung und Polsterung abgefangen. Damit bieten anatomische Trensen und Reithalfter den besten Tragekomfort und sind besonders pferdefreundlich und gesundheitserhaltend.

Was sind die Merkmale einer anatomischen Trense?

Eine anatomische Trense umgeht die Haupt-Gesichtsnerven und fängt die wichtigsten Druckpunkte an Nase, Kinn und Genick ab. Doch nicht jede anatomische Trense ist gleich, im Gegenteil! Hier gibt es zahlreiche Variationen mit verschieden geformten Trensenzäumen, die für Pferde mit unterschiedlichen anatomischen Merkmalen zu finden sind.

Die wichtigsten Punkte am Trensenzaum, an denen sich anatomische Anpassungen finden lassen, sind Genickstück und Reithalfter. Ein anatomisches Genickstück ist meistens mit Ausschnitten an den Ohren ausgestattet, geschwungen geschnitten und weich gepolstert. Diese Form ermöglicht eine bessere Druckverteilung und Bewegungsfreiheit am Genickstück. Ein anatomisches Reithalfter kann verschiedene Eigenschaften haben, oftmals gehören Ausschnitte am Nasenriemen, eine besondere Form des Reithalfters (bspw. konisch) und weiche Polsterungen dazu.

Sind anatomische Trensen besser als "normale" Trensen?

Kurze Antwort: ja! Durch den optimalen Sitz am Pferdekopf und den verringerten Druck, kann sich nicht nur das Wohlbefinden, sondern auch die Leistung des Pferdes deutlich verbessern. Anatomische Trensen sind besser an den Pferdekopf angepasst und können deswegen  zu einer verbesserten Rittigkeit führen.

Wir Reiter wissen, wie sehr eine schlecht sitzende Trense unseren Pferden schaden kann: von der Verweigerung beim Trensen bis hin zu auffälligen Verhaltensstörungen - die Auswirkungen einer unpassenden Trense sind groß! Das ist beim Zaumzeug besonders problematisch, denn Pferde haben eine wortwörtlich "dünne Haut" am Pferdekopf, und sind kaum geschützt vor negativen Auswirkungen. 

Eine anatomische Trense kann genau das Gegenteil davon bewirken, das zeigen auch Studien, die mit verschiedenen Trensenzäumen die Druckpunkte während des Reitens untersuchten, und Verbesserungen der Performance auf die anatomisch angepassten Trensenzäume zurückführen konnten. Mit einer anatomischen Trense können Anlehnung, Schwung und Versammlung verbessert werden, darum sind anatomische Trensen die bessere Wahl!

Anatomische Genickstücke - der Beginn der modernen Zäumung:

Alles ist Kopfsache, daher begann die anatomische Zäumung auch ganz simpel am Genickstück! Denn über das Genickstück läuft ein Großteil des Drucks, der beim Reiten entsteht, daher war auch das Genickstück der erste Teil der Ausrüstung, für den es anatomische Anpassungen gab. 

Das Genickstück hat sich, von einem einfachen, ungepolsterten Lederriemen, zu einem echten Luxuskissen entwickelt. Die Genickstücke der neuen Generation sorgen mit ihrer geschwungenen Form und der breiteren Auflagefläche im Scheitelpunkt für eine bessere Druckverteilung und sind besonders effizient gegen punktuellen Druck (Studie). Durch die besondere Form werden außerdem pferdefreundliche Aussparungen an den Ohren gelassen, sodass das Genickstück nicht direkt anliegen kann und die Öhrchen sich bester Bewegungsfreiheit erfreuen können. 

Für unsere Heinick Trensen benutzen wir seit der Gründung unserer Marke hauptsächlich diese Art Genickstück und sind besonders stolz darauf, uns als Vorreiter dieser Entwicklung zu pferdefreundlicherer Zäumung brüsten zu dürfen! Über die Jahre haben wir tausende Pferde glücklich machen können! 

Anatomie beim modernen Reithalfter:

Auch bei den Reithalftern zeigt sich momentan eine  Entwicklung, hin zu pferdefreundlicheren und schonenden Modellen. Das Reithalfter ist das Herzstück der Trense, darum sind Schnitt und Funktionsweise hier besonders wichtig. Doch was zeichnet ein anatomisch geformtes Reithalfter aus? 

Anatomische Reithalfter sind eine Neuformung aus den klassischen Reithalftern und den Erkenntnissen über die anatomischen Besonderheiten des Pferdekopfes. Beim anatomischen Reithalfter steht oftmals der Schnitt des Nasenriemens im Vordergrund, doch auch an Sperrriemen und Verschnallung kann es anatomische Besonderheiten geben. Ein Beispiel für eine beliebte Art des anatomischen Reithalfters ist der konische Nasenriemen: mit der konischen Form wird der Nasenriemen zu den Seiten hin schmaler, damit gibt es weniger Auflagefläche an den Gesichtsnerven und mehr Bewegungsfreiheit an den Lefzen und am Gebiss. 

Ähnlich funktioniert auch der Lefzen-Ausschnitt, der auch an einem nicht konisch geformten Nasenriemen für einen pferdefreundlichen Sitz sorgt. Das anatomische Reithalfter hat zahlreiche Variationen, vom klassischen Reithalfter mit Ausschnitten, über U-förmige Reithalfter, bis hin zum neu platzierten Sperrriemen. 

Hier empfiehlt es sich, die anatomischen Besonderheiten des eigenen Pferdes einmal genau zu untersuchen, und dann eine Trense mit passenden anatomischen Anpassungen am Reithalfter zu suchen.