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27.10.21

Ratgeber: 5 Tipps und Tricks für den Kauf der nächsten Trense!

5 Tipps und Tricks für den Kauf der nächsten Trense!

Der Trensenzaum ist das Herzstück der Ausrüstung und steht im Mittelpunkt der Kommunikation zwischen Mensch und Pferd. Darum ist die Trense* eines der wichtigsten Werkzeuge des Reiters und sollte mit größter Sorgfalt ausgewählt werden. Doch leider ist der Trensenkauf häufig eine echte Herausforderung, die viele Fragen aufkommen lässt:

Welches Reithalfter passt zum Pferd? Eignet sich diese Trense auch für die Dressur? Zum Springen? Vielseitigkeitsreiten? Welche Größe braucht mein Pferd und wird diese Trense passen? Ist sie gut verarbeitet? Woran erkennt man überhaupt eine gute Trense? 

Ein gut gewählter Trensenzaum macht den Unterschied zwischen Spaß am Reiten und der Verweigerung beim Zäumen. Wieso geben wir uns so viel Mühe mit der Anpassung des Sattels und kaufen die Trense dann, ohne nachzudenken? Traurig aber wahr: viele Pferde leiden unnötig unter unpassenden und schlechtsitzenden Trensenzäumen (Studie). Die Aufgabe des Reiters ist es, dies zu verhindern und stets für das bestmögliche Wohlbefinden des Pferdes zu sorgen! Und diese Verantwortung beginnt schon VOR dem Kauf der Zäumung!

Wir wünschen uns nur noch glückliche Pferde und perfekt sitzende Trensen, darum gibt es hier unsere 5 besten Tipps und Tricks für den Kauf der perfekten Trense:


1. Nimm Dir Zeit für die Suche!
2. Mach Dich vorher schlau!
3. Entscheide Dich zuerst für ein Reithalfter!
4. Suche nach Qualität!
5. Lerne die richtige Verschnallung!

 


1. Nimm Dir Zeit für die Suche!

Kann man innerhalb weniger Minuten die perfekte Trense finden und kaufen? Ja, auf jeden Fall! Aber nur mit ausreichend Vorbereitung und Wissen! Sonst kann sich die impulsiv gekaufte Trense schnell als echte Fehlinvestition erweisen. Falsche Größe, schlechter Sitz und ungeeignete Reithalfter sind die Folgen. Die Fehlkauf Trense landet im besten Fall im Müll, im schlimmsten Fall fügt sie dem Pferd dauerhaft Schaden zu. Manchmal lauert die schlechte Trense aber bereits im Spind, als unüberlegtes Geschenk das nicht richtig passt, oder weil sie einfach mit dem Pferd kam. Die Wahl der Trense sollte stets gut durchdacht sein.

Der größte Fehler ist es, die neue Zäumung zu kaufen, ohne vorher nachzudenken! Ein Trensenzaum ist ein wichtiges Kommunikationsmittel, ein echtes Werkzeug und nicht nur bloße Dekoration! Und bei einem Werkzeug zählt in erster Linie immer die Funktion, nicht die Optik. Doch besonders die schöne Optik verleitet uns häufig zu diesen Impulsivkäufen. Sei stark! Denn wenn das Reithalfter nicht geeignet ist, ist auch die schönste Optik wertlos. Die perfekte Trense überzeugt in Funktion und Optik! Darum sollte die potenzielle neue Trense einer gründlichen Prüfung unterzogen werden. Also, nimm Dir viel Zeit für den Trensenkauf und verzweifle nicht, falls nicht auf Anhieb alles klappt! Gibt Dich nicht mit weniger zufrieden als 100%!



2. Mach Dich vorher schlau!

Das beste Mittel gegen Fehlkäufe ist Wissen! Wer sich mit der Thematik befasst hat, kann sein Wissen wie ein Schutzschild vor sein Pferd halten und ihm die Erfahrung vieler schlechter Trensen sparen. Außerdem bleibt das Wissen ja erhalten, der nächste Trensenkauf wird also deutlich einfacher und stressfreier werden! Also lies ein wenig über die verschiedenen Trensenarten und befasse Dich mit der Anatomie Deines PferdesWenn Du ratlos bist, frage jemanden mit Erfahrung. Hab keine Scheu zu Fragen! Triff eine fundierte Entscheidung, welche Art von Trense Du haben möchtest. Folge nicht einfach irgendwelchen Trends, folge lieber der Empfehlung Deiner Reitlehrerin und Deinem gesunden Menschenverstand. Überlege Dir ganz genau, was für eine Trense Du haben möchtest, dann finde sie! Wenn Du Dir die folgenden Fragen beantwortet hast, dann ist der wichtigste und schwierigste Schritt zum perfekten Trensenzaum bereits getan!


Diese Fragen können bei der Suche helfen:
+ Was sind die Ansprüche und Besonderheiten Deines Pferdes?
+ Wie ist der Ausbildungsstand von Pferd und Reiter?

+ Für welche Disziplin(en) soll sich die Zäumung eignen?
+ Welches Reithalfter passt am besten zu Euch?
+ Gibt es Turnier-Ambitionen? Welche Trensen sind dafür zugelassen?



3. Entscheide Dich zuerst für ein Reithalfter!

Der Trensenzaum ist ein Werkzeug, darum gilt hier: Funktion kommt vor der Optik! Darum sollte beim Trensenkauf die Wahl des Reithalfters im Vordergrund stehen, denn das Reithalfter bestimmt den Charakter der Trense. Das Reithalfter sollte genau an Eure Ansprüche angepasst sein und die Anatomie des Pferdes, die Reitweise und auch die Wirkungsweise miteinbeziehen. Die verschiedenen Reithalfter unterscheiden sich in Schnitt, Sitz, Funktion und Einwirkung. Die wichtigste Frage beim Trensenkauf lautet also: Welches Reithalfter sollte es sein? Alles andere kommt erst später!   

Grob gesagt lassen sich 4 Grundarten von Reithalftern ausmachen, diese sind: Englisch, Schwedisch, Hannoveranisch und Mexikanisch. In diesen 4 Grundarten gibt es zahlreiche Ausführungen und „Mischformen“, die beispielsweise definieren, wie der Nasenriemen geformt ist, ob es einen Sperrriemen gibt oder wie der Verschluss des Reithalfters aussieht. Für Interessierte empfiehlt sich ein kurzer Blick in den Ausrüstungskatalog der LPO. Hier gibt es (ab Seite 19) einen tollen Überblick über alle zugelassenen Reithalfter. Sonst gibt es hier einen kurzen Überblick über die 4 Reithalfter Grundarten:

Die 4 Grundarten der Reithalfter: Englisch, Schwedisch, Hannoveranisch und Mexikanisch. Varianten mit Sperrriemen werden umgangssprachlich als "Kombiniert"
bezeichnet, wie "Englisch Kombiniert" oder "Schwedisch kombiniert". Es gibt noch zahlreiche Variationen und Mischformen der Reithalfterarten.

Bei der Frage nach dem Reithalfter kann es auch mehrere richtige Antworten geben, viele Reiter verwenden verschiedene Reithalfter für verschiedene Anlässe. Dressur mit Schwedischem Reithalfter und Springen mit dem Mexikanischen? Kein Problem! Wichtig ist zu wissen, welches Reithalfter NICHT passt. Für Pferde mit kurzen Maulspalten oder kleinen Köpfen könnte das Hannoversche Reithalfter problematisch sein, genauso für Ponys. Für unerfahrene Hände sind das Schwedische und Mexikanische Reithalfter schwieriger richtig zu verschnallen. Manche Pferde mögen die Englisch Kombinierte Variante nicht, laufen aber mit Schwedischem Reithalfter super. Hier gibt es viel zu lernen und auszuprobieren. 

Hier sind ein paar Fragen, die bei der Wahl des Reithalfters helfen:
+ Wie wirkt das Reithalfter ein und wo? Wo liegen die Druckpunkte?
+ Gibt es Problemstellen am Pferdekopf, wenn ja, wo liegen die?
+ Gibt es anatomische Besonderheiten? Kopfform, Lefzenlänge, etc?
+ Welches Reithalfter passt am besten zu Euren Disziplinen?


Falls Dir das zu kurz war, hier gibt es einen ausführlicheren Beitrag über die unterschiedlichen Reithalfterarten. Im Zweifelsfall hilft immer ein Test am Pferd, um die richtige Entscheidung zu treffen. Sicherlich ist am Stall jemand bereit, Dir sein Reithalfter für einen Proberitt zur Verfügung zu stellen - ein Putz als Dankeschön ist danach gerne gesehen ;-).

 

4. Suche nach Qualität!

Wir Reiter wollen natürlich das Beste für unser Pferd - und fallen darum häufig einem logischen Fehlschluss zum Opfer. Dieser lautet: je teurer, desto besser! Doch das entspricht nicht immer ganz der Wahrheit, denn häufig bezahlt man mit dem hohen Preis nicht für eine tolle Lederqualität und weiche Polsterungen, sondern oft einfach nur das teure Markenlogo. "Eine gute Trense kostet mindestens so-und-so-viel Euro!" - ist einfach eine dreiste Marketinglüge! Schon gewusst? Viele Hersteller von extrem teuren Trensen produzieren ihre Trensen in den ganz genau denselben Produktionsstätten, wie die Hersteller vermeintlicher "Billigtrensen", sogar das Leder und Füllmaterial können dabei das gleiche sein! Ohne Logo oder Prägung kann man teuer und preiswert oftmals kaum noch unterscheiden! Eine gute Trense muss nicht unbedingt teuer sein, sondern hochwertig verarbeitet. Die Qualität lässt sich nicht immer am Preis ablesen.

Natürlich sollte der Trensenzaum auch als Investition in das zukünftige Wohlbefinden des Pferdes betrachtet werden – und das nicht nur in finanzieller Sicht! Statt viel Geld sollte man zuerst Zeit investieren, um die Anforderungen an den neuen Trensenzaum zu definieren und die besten Möglichkeiten zu finden. Dann wird es auch leichter, eine Zäumung mit guter Qualität zu erkennen. Das Pferd ist mit einer gutsitzenden und ordentlich verarbeiteten Trense viel glücklicher, als mit einer schicken aber schlechten Trense. Doch woran erkennt man überhaupt eine „gute Trense“? Eine „gute“ Trense muss nicht teuer sein, viel wichtiger ist, dass sie die richtige Passform hat und ordentlich verarbeitet ist. Aber die Suche kann sehr zeitaufwendig sein, daher sollte man geduldig bleiben und auf ein paar wichtige Indikatoren achten:

 

Woran erkennt man eine Trense mit guter Qualität?

+ Polsterungen - hier gibt es den ersten Hinweis auf Qualität und Tragekomfort
+ Lederqualität - auch bei Onlinefotos lohnt sich ein genauerer Blick auf die Verarbeitung
+ Beschreibung - je mehr Details desto besser, also viele Beschreibungen lesen und vergleichen
+ kleine Details - wie unterpolsterte Schnallen oder Zaumhaken, hier wurde liebevoll geplant
+ Mehrwert - auswechselbare Einzelteile sind besonders nachhaltig für Portemonnaie und Umwelt
+ Preis - entspricht der Preis der Qualität der Trense oder bezahlt man nur ein teures Logo
+ echte Bewertungen - sind immer hilfreich aber heute leider oft Fake, gekaufte Bewertungen erkennen
+ Kundenfotos - authentische Fotos und echte Bewertungen kann man bei Instagram und Co. finden
+ Rückgaberecht - wenn es doch nicht gepasst hat, mit dem Rückgaberecht ist man gut abgesichert

Die richtige Trense zu finden ist nicht unmöglich, sondern eine echte Fleißaufgabe. Mit ein bisschen Mühe findet man dann den Trensenzaum, bei dem alles zu 100% stimmt! Tipp: Die besten Preise findet man selten auf den großen Online-Marktplätzen, meistens ist es günstiger direkt beim Hersteller einzukaufen.

 
5. Lerne die richtige Verschnallung!

Jetzt ist es fast geschafft! Die perfekte Zäumung ist schon da, aber was nützt sie, wenn sie nicht richtig sitzt? Es gibt Reithalfter und Trensen, die von Natur aus schwerer einzustellen sind als andere Modelle, das
Mexikanische Reithalfter ist zum Beispiel ein „schwierigerer“ Kandidat. Man muss nicht immer alles alleine schaffen, sich Hilfe zu holen ist besser, als mit schiefer Zäumung zu reiten! Suche Dir einen Experten und frag nach, am Stall findest Du sicherlich jemanden, der Dir gerne mit Rat und Tat zur Seite steht!

Wir Reiter und Pferdebesitzer haben die Aufgabe, stets für das Wohlbefinden unserer Pferde zu sorgen.  Unsere Verantwortung beginnt bei der Wahl des richtigen Reithalfters und bedeutet auch, alle Ausrüstungsgegenstände regelmäßig zu kontrollieren. Langfristig sollte man die richtige Verschnallung beherrschen und den falschen Sitz der Ausrüstung erkennen können. Sitzt das Reithalfter noch richtig? Gibt es Beschädigungen? Leder kann mit der Zeit nachgeben, also sollte man die korrekte Verschnallung auch regelmäßig überprüfen. Hier lohnt sich eine kurze Recherche über die richtige Verschnallung. Mit diesem Wissen sorgt man dann auch dauerhaft für den idealen Sitz der Ausrüstung und schult den Blick dafür.

 

Fazit

Viele Pferde leiden unter schlechtsitzenden und unpassenden Trensenzäumen. Wenn man den Blick dafür schult, bekommt man leider viel zu sehen. Das zu eng verschnallte Reithalfter, der zu kleine Nasenriemen und Schlimmeres. Das schmerzt dem Pferd, behindert die Kommunikation und den Bewegungsablauf. Wenn der Druck unter der Trense zu groß ist, können dort sogar die Haarwurzeln dauerhaft geschädigt werden, was man von außen leicht erkennen kann: es entstehen die sogenannten "Stichelhaare". Das sind weiß gewordene Haare unter Druckstellen, wie man sie leider auch vom Satteldruck kennt.

Wir finden, auf die richtige Zäumung wird leider immer noch zu wenig geachtet. Die Trensenzäumung sollte genauso professionell und liebevoll angepasst werden, wie es für den Sattel bereits normal ist. Wir Reiter müssen unser Wissen verbessern und unseren Blick schulen! Wir müssen nicht nur auf uns und das eigene Pferd achten, sondern überall helfen, wo wir nur können! Nur so, können wir der großen Verantwortung nachkommen, die unsere Pferde verdient haben. Es ist doch so einfach, die Welt der Pferde ein wenig zu verbessern!



*Trense wird hier als umgangssprachlicher Oberbegriff für „Trensenzaum“ verwendet.